Alles für den Klassenerhalt: Viktoria sammelt sich

„Es war ein anstrengendes, intensives und turbulentes Halbjahr“, fasst Johannes Ihrig die bisherige Saison zur Winterpause zusammen. Der 32-Jährige rechnete selbst nicht damit, dass er Weihnachten als Cheftrainer der SG Bronnzell feiern wird. Aufgrund einer sportlichen Durststrecke trennte sich der Fußball-Verbandsligist vor einigen Wochen von Sascha Fiedler – einen neuen Übungsleiter für die kommende Saison gibt es bereits. Bis dahin wird aber alles dem Klassenerhalt untergeordnet.

„Das war keine gute Hinrunde von uns“, betont Ihrig: „Wir laufen unseren Ansprüchen weit hinterher.“ Ein Blick auf die Statistiken gibt dem Interimstrainer recht: 16 Punkte nach 18 Partien sind schlichtweg nicht zufriedenstellend und führen die Viktoria auf den 14. Tabellenrang – bereits sechs Punkte hinter dem aktuell rettenden Ufer. Gerade die 47 Gegentore sind Ihrig ein Dorn im Auge: „Wir haben in sehr vielen Spielen zu viele individuelle Fehler gemacht, die zu Rückschlägen geführt haben. Irgendwann waren wir da auch viel zu verkopft.“ Zwischenzeitlich wartete die SG Bronnzell sogar elf Partien auf einen Pflichtsieg – als Reaktion wurde zwei Spiele vor der Winterpause Fiedler entlassen. „Ein Trainerwechsel im Amateurbereich ist immer richtig kacke. Ich hätte niemals gedacht, dass ich diesen Posten bekomme“, erklärt Ihrig, der zuvor noch nie eine höherklassige Mannschaft als Cheftrainer betreute. Ab der kommenden Saison wird der 32-Jährige aber in seine gewohnte Rolle zurückkehren und ligaunabhängig als Co-Trainer fungieren.

Der Nachfolger steht bereits fest: Zlatko Radic, der aktuell noch beim Kreisoberligisten Hosenfeld unter Vertrag steht, wird die Mannschaft übernehmen. „Wir saßen mit der sportlichen Leitung zusammen und haben klar geklärt, dass wir einen neuen Trainer brauchen“, schildert Ihrig, der sich auf die gemeinsame Arbeit mit Radic freut. „Der Verein und die ganze Mannschaft haben jetzt aber erstmal ein Ziel: Wir wollen die Klasse halten“, motiviert er.

Im Winter sollen die Akkus wieder aufgeladen und die zahlreichen Rückschläge verdaut werden. „Es ist ganz wichtig, dass die Jungs in der fußballfreien Zeit etwas abschalten“, meint Ihrig. Einen konkreten Vorbereitungsplan gibt es nicht: Der Interimstrainer vertraut seinen Spielern und setzt auf Eigeninitiative. Dieses Vertrauen geht sogar so weit, dass es dieselben Akteure richten sollen, die das Schlamassel rund um die Abstiegsgefahr erst eingebrockt haben. „Am Kader wird sich wohl nichts ändern“, bestätigt Ihrig: „Teambuildingmaßnahmen sind uns jetzt erstmal sehr wichtig.“ Dies wurde auch an der vereinsinternen Weihnachtsfeier deutlich: Bei ausgelassener Stimmung konnten die Bronnzeller Spieler zumindest für ein paar Stunden den Ligastress beiseiteschieben. „Im Januar besuchen wir dann noch gemeinsam eine Fastnachtsveranstaltung“, freut sich Ihrig – logisch, schließlich ist der der Coach in beiden Vereinen aktiv. „Außerdem werden die Neuzugänge eine Winterwanderung planen.“ Hallentraining spielt bei der SG Bronnzell keine Rolle – Trainingsauftakt ist dann der 27. Januar.

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