Bronnzells Trainer Jens Keim (rechts) schilderte Torgranate-Volontär Tobias Konrad (links) seine Eindrücke von der Viktoria.
„Wenn es läuft, dann läuft es“, denken sich wohl die Verantwortlichen der SG Viktoria Bronnzell momentan. Doch statt Kampfansagen werden die Bälle in der Heppeau weiterhin flach gehalten, denn der erste Platz in der Gruppen- sowie A-Liga ist nicht mehr als eine Momentaufnahme.
Ganz so selten kommt es nicht vor, dass die SG Bronnzell mit zwei Mannschaften die Tabelle anführt. Einige Vereinsmitglieder haben die momentane Tabelle der Gruppen- und A-Liga Fulda deshalb sicherlich für die Nachwelt abgespeichert. Bronnzells neuer Cheftrainer Jens Keim, der bereits in der Vorsaison als „Co.“ von Stefan Dresel aktiv war, stellte allerdings zum Saisonbeginn eine einfache Forderung an seine Mannen: „Möglichst viele Punkte bis Ende August holen, denn wir wollen in sicheres Fahrwasser gelangen. Die Liga ist nämlich ungemein ausgeglichen und war schwer einzuschätzen.“
Nun, nach den ersten Spielen, lässt sich eine kleine Tendenz in der Gruppenliga erkennen. Viele Kenner würden nun sagen, dass die kommenden Gegner der Viktoria (Aulatal, Schlüchtern/Elm, Kerzell) durchaus machbar sind und der Platz an der Sonne verteidigt werden kann. Keim jedoch weiß um die Schwere der folgenden Aufgaben, macht aber ebenfalls klar, „dass wir in unserer Truppe genügend Qualität haben, um gegen jeden Gegner der Liga zu bestehen. Klar ist ebenso, dass wir jedes Spiel nach Möglichkeit erfolgreich bestreiten wollen.“
Die Viktoria ist demnach ohne Frage auf bestem Wege, sich ganz oben in der Gruppenliga zu etablieren. Insbesondere dann, wenn die Jungs aus der Heppeau verletzungsfrei bleiben. Der zehnte Rang aus der letztjährigen Saison soll deshalb nur als Ausrutscher daherkommen. „Wir wollen wieder unter die ersten fünf, sechs Teams der Liga. Dort waren wir immer vertreten, zumal unser Kader fast unverändert geblieben ist. Wir sind eingespielt, deshalb kommt dieser Start zustande, während sich andere Teams erst noch finden müssen“, vermutet der 40-jährige Coach.
„Dann bringst du eigene Ideen mit ein“
Doch die Vorgabe durch die Liga zu fegen gäbe es ohnehin nicht, denn auf der Tagesordnung stehen eher Punkte wie das Heranführen von heimischen und jungen Spielern sowie ein attraktiver Fußball für die Fans. „Bronnzell besitzt zudem nicht Mittel wie Geld. Bronnzell möchte junge Leute mit anderen Pfunden locken. Wir sind eben in anderen Sachen reizvoll“, weiß Keim, der Komponenten wie Kameradschaft, begeisternden Fußball oder aber die zahlreichen Teamevents aufzählt. „Da sind dann eben auch 25 Jungs mit dabei. Das macht dann halt Spaß und ist ein Grund, weshalb ich bei der Viktoria heimisch geworden bin“, frohlockt der gebürtige Schwälmer.
Der Übergang vom Spieler zum Trainer ist für Keim indes gelungen. Erste Erfahrungen, die er unter Dresel sammeln durfte, versucht er nun seinen Schützlingen mit auf den Weg zu geben. „Von Stefan habe ich selbstverständlich einige Sachen mitgenommen, doch selbst bringst du ebenfalls nochmal ganz eigene Ideen mit ein, die man nach und nach entdeckt und anders machen möchte. Es macht mir großen Spaß, das Training zu leiten oder die Spielvorbereitung zu planen“, sagt der 40-Jährige, der selbst die Schuhe wenn nur noch in der Reserve schnüren möchte: „Die Jungs sollen Verantwortung übernehmen, sollen ihre Erfahrungen sammeln und dürfen auch mal Fehler machen.“
Fragt man den B-Lizenz-Inhaber nach drei Faktoren zu seiner Mannschaft, kommen für Keim mannschaftliche Geschlossenheit, Einsatzbereitschaft und Trainingsfleiß in den Sinn. Attribute, von denen momentan sowohl die Erste als auch die Reserve in der A-Liga profitiert.
Quelle: https://www.torgranate.de Foto: Charlie Rolff