Hinter Marek Weber liegt eine Saison, die er wohl nie vergessen wird: Mit der SG Bronnzell holte er den Titel in der Gruppenliga. Somit steigt die Viktoria erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Verbandsliga Nord auf. Dazu wurde Weber mit 23 Treffern Torschützenkönig der Gruppenliga.
„Torschützenkönig zu werden, ist für einen Stürmer eine schöne Auszeichnung. Aber die Meisterschaft steht über allem“, sagt der 28-Jährige, der im „normalen“ Leben für eine Unternehmensberatung in Frankfurt tätig ist.
„Wir sind halt ein Dorfverein. Überall, wo du aktuell hingehst, wirst du auf die Meisterschaft angesprochen. Selbst Bronnzeller, die eigentlich nicht so sehr mit dem Fußball verwurzelt sind, freuen sich mit. Es ist eine kleine Euphorie entstanden“, erklärt Weber, der sich besonders freut, „dass wir für die ganzen Menschen etwas geschaffen haben, die sich ehrenamtlich im Verein so stark engagieren und viel für den Verein tun.“
Marek Weber über Neuzugang Julian Pecks: „Passt in jeder Beziehung zu uns“
Dass es mit der Meisterschaft noch geklappt hat, sei auch eine Frage des Kopfes gewesen. „Nachdem wir im letzten Spiel der Vorrunde in letzter Sekunde noch das 1:1 gegen Eiterfeld kassiert haben und der Gegner dadurch deutlich vorne lag, war uns eines bewusst: Wenn wir noch Meister werden wollten, dann mussten wir in der Aufstiegsrunde alle Spiele gewinnen. Eine einzige Niederlage, und der Zug wäre ohne uns abgefahren.“ Es wurde der erträumte Siegeszug: Dank sieben Siegen mit nur drei Gegentoren war Bronnzell nach dem 2:1 gegen Großenlüder am Ziel. „Als wir plötzlich an der Spitze waren, hat man schon gemerkt, dass wir uns einen Kopf machen. Plötzlich ist die Leichtigkeit verloren gegangen. Da war dann ein gewisser Druck spürbar.“
Die Bronnzeller wurden auch für die starke Jugendarbeit der vergangenen 20 Jahre belohnt. Denn nach und nach kam ein Großteil der Spieler von einst zurück in die Heppeau. „Mit Niklas Breunung habe ich mir ja beispielsweise zweieinhalb Jahre während meines Studiums in den USA ein Zimmer geteilt. Dass er uns jetzt mit seinem Kreuzbandriss ein halbes Jahr fehlen wird, das ist ganz bitter“, so Weber. Nächster Eckpfeiler in der „Rückholaktion“ ist Julian Pecks, der von der SG Barockstadt zurück nach Bronnzell kommt. „Auch wir beide sind super befreundet, haben letztes Jahr zusammen in Griechenland Urlaub gemacht. Jetzt stehen wir zwei bald erstmals nach unserer gemeinsamen Zeit in Lehnerz wieder zusammen auf dem Feld. Julian passt in jeder Beziehung super zu uns.“
Zuversicht vor erstem Verbandsliga-Jahr
Anhand der vorhandenen Spieler und der bereits feststehenden Neuzugänge ist Weber zuversichtlich, dass das erste Verbandsliga-Jahr nicht das letzte bleiben wird. „Wir sind gut aufgestellt, und vielleicht kommt uns die Spielweise der Verbandsliga-Gegner entgegen“, mutmaßt der 28-Jährige, der nach seiner Rückkehr in die dritte Saison gehen wird. „Entscheidend wird sein, dass wir weiter über den Teamgeist kommen. Wenn ich sehe, dass wir mit 32 Mann auf Mallorca waren, oder wie sich erste und zweite Mannschaft gegenseitig unterstützen, dann passt das schon. Man muss ja auch wissen, dass nahezu alle Spieler bei uns eine Bronnzeller Vergangenheit im Jugendbereich haben.“
Besonders an der Meisterschaft ist für Marek Weber zudem, dass er dieses geschichtsträchtige Ereignis gemeinsam mit seinen drei Cousins Marian und Roman Weber sowie Mico Wind schaffte. Und dann wäre da ja noch der herausragende Moment beim letzten Spiel in Freiensteinau. Da durfte Marek mit seinem Vater Matthias „Thies“ Weber auf dem Feld stehen. „Eine ganz besondere Situation.“