Bronnzell zieht gegen Sickels ins Halbfinale des Kreispokal ein

Verbandsligist SG Viktoria Bronnzell hat das Halbfinale im Bitburger-Kreispokal erreicht. Das 3:1 (3:0) auf dem Lehnerzer Kunstrasen gegen Kreisoberligist SG Sickels hatte Begleitumstände.

Als es 11 Uhr und eigentlich der Anpfiff ertönen sollte, fragten sich die Beteiligten: Wo ist Schiedsrichterin Martina Storch-Schäfer (FT Fulda). Die Antwort: noch im Vereinsheim. Bei all der Spielvorbereitung schlossen die Verantwortlichen das Gebäude zu, unwissend, dass Storch-Schäfer noch darin weilte. Die erfahrene Schiedsrichterin lächelte den Fauxpas weg – und sah sich dem nächsten Problem gegenüber, als beide Mannschaften parat standen. Die Armbanduhr wollte nicht, so dass Sickels-Coach Marc Friedel Abhilfe schaffen musste und seinen Zeitmesser zur Verfügung stellte. Mit zwölfminütiger Verspätung ging es also los.

Kreispokal Fulda: Schiedsrichterin vergessen, ehe Bronnzell siegt

Vom Anpfiff weg machte der Außenseiter mutig Druck – zumindest für fünf Minuten. Anschließend übernahm die SG Viktoria Bronnzell das Ruder, machte durch eine direkte Ecke an die Latte von Dejan Milenkovski auf sich aufmerksam. In Front brachte den Verbandsligisten schließlich Tim Horenkamp, nachdem Marco Weiss von der rechten Außenbahn mustergültig flach in die Mitte spielte (19.). Der Dosenöffner war gefunden, die Viktoria machte trotz personeller Sorgen weiter Tempo und erhöhte nach einem ähnlichen Spielzug auf 2:0 (28.). Horenkamp stand parat, doch SGS-Verteidiger Tobias Henkelmann kam ihm zuvor. Spätestens, als Sven Bambey trocken einen abgewehrten Ball aus 20 Metern versenkte, schien der Drops gelutscht (36.).

Doch in Durchgang zwei waren die Gedanken bei Bronnzells Spielern wohl schon bei der folgenden Einstandsfeier. Die Gäste schalteten in den Verwaltungsmodus, hatten so gut wie keine Offensivszene mehr. Ganz anders die SG Sickels, die Benedikt Ihrig bis zum Schlusspfiff teils Schwerstarbeit verrichten ließen. Einzig bei Angel Natsevs Anschlusstreffer hatte Ihrig keine Chance (59.). Und wer weiß wie viel Spannung die Schlussphase parat gehabt hätte, hätte Natsev vom Elfmeterpunkt kurz nach dem 1:3 weiter verkürzt (66.). So aber war immer wieder Ihrig zur Stelle und sicherte das Halbfinale, in dem Ligakonkurrent Britannia Eichenzell wartet. „Mit Blick auf die zweite Halbzeit war es für mich ein glücklicher Erfolg. Ich verstehe nicht, warum wir nach den ersten 45 Minuten, in denen wir griffig waren und nichts zugelassen haben, dann so auftreten“, schilderte Bronnzells Coach Stefan Dresel, der zudem die Verletzung von Giuliano Bruno (Oberschenkel) verdauen musste.

Die Statistik:

SG Sickels: Wagner; Rathjen, Henkelmann, Ronken, Petruschke, Natsev, Meusel, Zentgraf, Wess, Küllmer, Rech (Sawatzky, Donskoj).
SG Viktoria Bronnzell: Ihrig; Jäger, Kern, Breunung, M. Weber, Weiss, Bambey, Horenkamp, Bruno, Ruppel, Milenkovski (Pecks, T. Weber).
Schiedsrichterin: Martina Storch-Schäfer (FT Fulda).
Zuschauer: 75.
Tore: 0:1 Tim Horenkamp (19.), 0:2 Tobias Henkelmann (28., Eigentor), 0:3 Sven Bambey (36.), 1:3 Angel Natsev (59.).
Besonderes Vorkommnis: Benedikt Ihrig (Bronnzell) pariert Foulelfmeter von Angel Natsev (66.).

Quelle: Torgranate.de/Tobias Konrad

Bronnzeller Spieler jubeln nach dem 1:0 im Pokalspiel gegen Eichenzell. Foto: Charlie Rolff

Pokalspiel: Spannung, Dramatik & Jubel!

Dienstag, 29. März 2022, 18:00 Uhr, 4. Runde Kreispokal:

SG Bronnzell 8 : 6 FC Eichenzell (3:3)

Torschützen: 1:0 Jan-Niklas Jordan (15.), 1:1 Marcel Ludwig (47.), 2:1 Marian Weber (77.), 3:1 Marian Weber (78.), 3:2 Marian Weber (81., Eigentor), 3:3 Benedikt Rützel (89.).

Elfmeterschießen: 4:3 Tim Horenkamp, 4:4 Kubilay Kücükler, 5:4 Mico Wind, 5:5 Marcel Ludwig, 6:5 Marco Weiss, 6:6 Sebastian Sonnenberger, 7:6 Marek Weber, Johannes Ihrig pariert gegen Tayyip Akkinlinc, 8:6 Marian Weber.

Schiedsrichter: Aaron Fritz (TSV Weyhers)


Was für ein verrückter Pokalabend in der Heppeau. Die SG Bronnzell zog als erste Mannschaft ins Halbfinale des Fuldaer Kreispokals ein. Im Elfmeterschießen besiegte man den klassenhöheren Nachbarn Eichenzell. Es war das Spiel des Marian Weber, der erst lange auf der Bank schmoren musste.

Eichenzell trat in der Heppeau stark dezimiert an. Benedikt Rützel, Patrick Broschke, Hanns-Peter Schwarz, Tim Ströder und Lukas Budenz waren die prominentesten Ausfälle des Abends. Aber auch Bronnzell musste kurzfristig reagieren, denn Sebastian Dinov stand zunächst noch laut Spielberichtsbogen in der Startelf, musste aber passen. Tim Horenkamp rückte kurzfristig in die erste Elf. Im Tor der Viktoria bekam Johannes Ihrig den Vorzug gegenüber Jonas Ritzel.

Von einem Klassenunterschied war nichts zu sehen. Eichenzell begann zwar stark und hatte zwei frühe Möglichkeiten, doch die Führung der Bronnzeller zur Pause war schon okay. Erzielt hat das Tor Jan-Niklas Jordan. Vorausgegangen war eine prima Vorarbeit von Marek Weber. Der Rest von Jordan war Spitzenklasse: Jordan ließ noch drei Gegner im Strafraum stehen und schoss ganz überlegt ein. Leicht hätte in der besten Phase der Hausherren auch das 2:0 fallen können. So als Belaarbi nach einer Ecke aus kurzer Distanz frei zum Kopfball kam, aber den Ball vorbei setzte (22.).

Jan-Niklas Jordan beim Abschluss zum 1:0 Führungstreffer; Foto: Christine Görlich

Direkt nach Wiederbeginn legte Eichenzell dann los wie die Feuerwehr. Erst roch es nach einem Zweikampf und dem Faller von Jonathan Müller nach Elfmeter für Eichenzell (46.), dann machte Neuzugang Marcel Ludwig nur 90 Sekunden nach Wiederanpfiff den Ausgleich, als er vor Ihrig die Ruhe bewahrte und überlegt einschoss.

Was folgte war eine unspektakuläre zweite Halbzeit mit der ein oder anderen Möglichkeit auf beiden Seiten. Bis Marian Weber ins Spiel kam. Kaum auf dem Feld machte er mit einem Doppelpack innerhalb einer Minute alles klar. Beide Male leistete Marek Weber die Vorarbeit. Die Entstehung beider Treffer war fast eine Kopie. Nur der Abschluss beim 2:1 war anders – und ein echter Knaller: Marian Weber zimmerte den Ball spektakulär unter die Latte. Doch jetzt wurde es erst richtig kurios: Kurz danach köpfte Weber auf der anderen Seite ein Eigentor und machte Eichenzell nochmals stark.

Großer Jubel nach dem Doppeltreffer von Marian Weber in der 77′ und 78′ Minute, Foto: SG Bronnzell

Mit einem Knallbonbon, typisch für dieses letztlich packende Pokalduell, ging es ins Elfmeterschießen: Benedikt Rützel drosch die Kugel rotzfrech und mit viel Selbstbewusstsein ins lange Eck. Keeper Ihrig hatte nicht den Hauch einer Abwehrchance.

Was dann im Elfmeterschießen passierte war dann fast schon ein bisschen kitschig: Alle verwandelten, ehe Johannes Ihrig einen Eichenzeller Strafstoß parierte. Und nun schritt wer zum entscheidenden Elfmeter? Natürlich Marian Weber. Der, der erst richtig Schwung ins Spiel gebracht hatte, durfte den goldenen Schuss setzen. Sein Elfer war entscheidend.

Jubel und Erleichterung nach dem gewonnenen Elfmeterschießen; Foto: SG Bronnzell

Wer der Gegner im Halbfinale sein wird, ist noch offen, denn die Mitbewerber haben noch einen weiten Weg vor sich. Denn zunächst müssen Ehrenberg und Flieden das letzte Achtelfinale ausspielen. Dies wird am Ostermontag der Fall sein. Im Viertelfinale geht es dann für den Gewinner mit dem Spiel gegen die SG Johannesberg weiter. Der Sieger daraus wiederum wird dann der Halbfinal-Gegner der Viktoria sein.

Quelle: Torgranate.de, Osthessen-Zeitung.de

Fotos: Charlie Rolff, Christine Görlich, SG Viktoria

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