Osthessen (pf) – Rückschlag verdaut? Zumindest hat die SG Bad Soden einige Tage Zeit gehabt, das 2:3 gegen Hessen Kassel II und damit die vertagte Vorentscheidung im Relegations-Rennen zu verarbeiten. Doch so bitter das Resultat nachschmeckt, so sehr rappeln sich die Sprudelkicker nun für den Endspurt in der Fußball-Verbandsliga zusammen: Am Sonntag (15 Uhr) in Bronnzell könnte es schon wieder ganz unangenehm werden. Die Sodener Konkurrenten CSC Kassel (Samstag, 16 Uhr, in Eiterfeld) und Hessen Kassel II (Sonntag, 15 Uhr gegen Flieden) bekommen es ebenfalls osthessischen Teams im Abstiegskampf zu tun. Ganz tief im Schlamassel steckt der SV Neuhof, der am Sonntag bei der SG Aulatal ran muss.
„Eine Niederlage zu verarbeiten, dauert immer länger, als wenn man sich über einen Sieg freut. Wir hatten noch ein paar Bilder dazu, die wir uns anschauen konnten – und es war im Großen und Ganzen sehr unnötig“, hadert Sodens Trainer Lars Schmidt nach dem 2:3 gegen die Jung-Löwen. Der KSV spielte zwar stark auf, „aber wir haben auch extremen Einfluss auf den Spielverlauf genommen“, so Schmidt, der etwas „überrascht“ von einer gewissen Sorglosigkeit im Abwehrverhalten seiner Mannschaft gewesen sei: „Das müssen wir abstellen“.
Ein Handicap kommt aber direkt hinterher: Kapitän Till Hilchenbach sah gegen Kassel Rot wegen groben Foulspiels – und bekam nun offenbar fünf Spiele Sperre aufgebrummt. Schmidt auch hier überrascht: „Das finde ich sehr unverhältnismäßig“.
Doch die Sodener wollen sich auf das fokussieren, was sie selbst in der Hand haben – und das ist in allererster Linie, eine Reaktion zu zeigen. In einem ganz schweren Auswärtsspiel am Sonntag bei der SG Bronnzell. Die vergangenen Duelle zwischen beiden waren immer torreich, meist mit dem besseren Ende für Bad Soden. Aber die Viktoria, die tief unten drin steckt, hatte nach der Winterpause schon den einen oder anderen Warnschuss gesetzt: Das 1:3 in Wabern zuletzt klammert Schmidt aus, davor gewann Bronnzell gegen die Barockstadt-U23, in Neuhof und in Hombressen. „Sie reden nicht nur darüber, dass sie im Abstiegskampf sind, sondern haben es innerlich verstanden und registriert“, liest Schmidt aus den Ergebnissen: „Sie sind eigentlich zu stark besetzt, um abzusteigen, haben natürlich recht spät angefangen, zu punkten. Aber das wird ein ganz unangenehmes Spiel für uns“. Betim Mezini, der aus privaten Gründen in die Heimat gereist ist, fehlt den Sprudelkickern ebenfalls, dazu gibt es einige Überlegungen, wie er und Hilchenbach zu ersetzen sind.
Bronnzell ohne Furcht
Richtungsweisend werden die nächsten Tage für die abstiegsbedrohte SG Bronnzell: „Punkte lassen gilt nicht“, macht Trainer Johannes Ihrig deutlich. Die Aufgaben könnten kaum größer sein: Am Sonntag kommt Bad Soden, am Gründonnerstag steht schon das nächste Heimspiel gegen Lichtenau bevor. „Wir haben vorgegeben, dass wir aus beiden Spielen mit Punkten rausgehen wollen, und so werden wir die Spiele auch angehen. Die Heimspiele wollen wir grundsätzlich immer erfolgreich gestalten und freuen uns jetzt, dass eine der beiden besten Mannschaften der Liga kommt“, so Ihrig weiter. Die Viktoria will eine Leistung zeigen wie beim 2:0 gegen die Barockstadt-U23 – nicht wie jüngst in Wabern (1:3): „Da haben wir einfach zu viele Fehler angeboten, die Bad Soden erst recht bestrafen wird. Wir müssen von der ersten Sekunde an fokussiert und von der Körpersprache her auf dem Platz sein“, betont der Coach: „Es heißt Ärmel hochkrempeln und arbeiten für den mannschaftlichen Erfolg“.
Quelle: Osthessen-Zeitung.de