Ein Leckerbissen war das Eröffnungsspiel der diesjährigen Gruppenliga-Spielzeit mit Sicherheit nicht, dafür lebte es von der Spannung und den streckenweise aufgeheizten Gemütern bei auch in den Abendstunden noch tropischen Temperaturen.
Dass die Teutonen vor eigenem Publikum in Großenlüder einen 2:1 (1:1)-Sieg gegen Viktoria Bronnzell davontrugen, lag in erster Linie an Doppelpacker Fabian Lehmann. Beide Treffer waren herrlich, beide Male nahm er das Leder mit vollem Risiko: Erst auf Flanke von Janis Lang, da stand er an der Strafraumkante sträflich allein (45.+2). Dann nach einer Ecke, die Bronnzells Marian Weber unglücklich auf Lehmanns Brust servierte und der 26-Jährige in einer Bewegung herrlich herunternahm und Volley im linken Eck verwandelte (90.) – aus rund 20 Metern. „Jede Woche treffe ich die auch nicht so“, sagte Lehmann, der beim ersten gar mit dem schwachen linken Fuß traf. Seltenheitswert.
Es war Lehmanns individuelle Klasse, die den Teutonen den Auftakt nach Maß bescherte. Denn insgesamt war in Frank Atzlers Team noch eine Menge Sand im Getriebe, erst in den letzten 20 Minuten war Großenlüder überlegen. Erst recht als Bronnzells Dennis Sorg eine höchstumstrittene Gelb-Rote Karte sah, denn im folgenschweren Zweikampf grätschte er zwar robust gegen Christoph Ripka, spielte allerdings auch klar den Ball (76.).
Dresel ganz und gar nicht unzufrieden
Speziell in der ersten Halbzeit bot der Gast aus Bronnzell eine gute Leistung an, der dabei die unzähligen langen Bälle der Teutonen problemlos abfressen konnte und selbst spielerische Akzente über den schnellen Sorg oder den technisch beschlagenen Kilian Sandner setzen konnte. Einzig: Die Chancenverwertung passte so gar nicht. Sorg (31.) und Sandner (35.) vergaben die größte Gelegenheiten zur Vorentscheidung, dazu hatte Moritz Reith das Glück gepachtet, als seine Abwehraktion Zentimeter am Tor vorbeistrich (30.).
Und so reichte Marian Webers Führungstreffer nicht: Er hatte nach Flanke Sandner und Ablage Marco Weiss ebenfalls per Volleyschuss getroffen (11.). „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf unterbreiten, sie hat in einem hitzigen Spiel geliefert“, sagte Bronnzells Trainer Stefan Dresel, der ganz zum Schluss noch einen echten Schockmoment zu verarbeiten hatte: Sandners Knie brach in der Nachspielzeit weg. Verdacht: Kreuzbandriss. Dementsprechend gebraucht war der Tag für Dresel und Co.
Quelle: https://www.torgranate.de