Fiedlers extra Motivation wegen Ihrig

Für Sascha Fiedler war die Zeit reif für etwas Neues. Nach sechs Jahren als Trainer im Juniorenbereich wollte sich der 36-Jährige in den Seniorenbereich umorientieren – und erhielt zum richtigen Zeitpunkt den Anruf aus Bronnzell.

Eine logische Folge, nachdem die SG Bronnzell die Trennung von Trainer Stefan Dresel im Sommer bekanntgegeben hat. Mit Sascha Fiedler und Johannes Ihrig übernehmen die Nachfolge zwei mit Stallgeruch, verbrachten viele Jahre als Spieler bei der Viktoria. „Ich habe mich gefreut, als der Anruf von ‚Thies‘ (Sportlicher Leiter Matthias Weber, Anm. d. Red.) kam. Wir haben uns fix getroffen und die Entscheidung hat dann nicht lange gedauert“, sagt Fiedler, der von 2013 bis 2016 als Innenverteidiger für Bronnzell auflief.

Verbandsliga: Sascha Fiedler über seinen Wechsel zur SG Bronnzell

Bereits vor dem Anruf von Weber machte sich Fiedler Gedanken über seine Zukunft und fasste den Entschluss, den nächsten Schritt im Seniorenbereich zu gehen. „Mir fehlt es nach dem Training oder Spielen, mit der Mannschaft zusammenzusitzen und über Gott und die Welt zu reden. Bei der Barockstadt haben wir viele Spieler, die von weiter weg sind und danach direkt fahren“, sagt der 36-Jährige. Die Kontaktaufnahme der Bronnzeller Verantwortlichen kam so zum richtigen Zeitpunkt und lieferte mit der Entscheidung, Johannes Ihrig ins Trainerteam einzubinden, „extra Motivation“ für Fiedler.

Bis zum Wechsel von Ihrig zur TSG Lütter war er bei der U17 der SG Barockstadt Co-Trainer von Fiedler. „Wir sind auf einem gleichen Level, denken fußballerisch gleich und ergänzen uns sehr gut. Das passt“, sagt Fiedler über die Zusammenarbeit mit Ihrig, der in Bronnzell sämtliche Jugendmannschaften durchlief und bis 2021 das Tor der Senioren hütete. Gemeinsam wollen sie in Bronnzell den erfolgreichen Weg, den die Viktoria unter Dresel eingeschlagen hat, fortführen. „In Sachen Trainingsbedingungen können wir weiter fortschreiten. Da kann ich aus meiner Zeit bei der Barockstadt vieles mitnehmen“, betont Fiedler.

Zunächst einmal wollen sich beide Seiten aber auf die aktuellen Aufgaben konzentrieren. Die SG Bronnzell liegt auf Platz zehn und hat nach der Vizemeisterschaft im Vorjahr noch Abstiegssorgen im Nacken, während Fiedler mit der U17 der SGB eine bessere Platzierung herausschlagen möchte: „Die Negativserie, die wir zuletzt hatten, stört natürlich. Dafür wollen wir im Winter hart arbeiten, auch wenn die Vorbereitung aufgrund vieler Nachholspiele kurz ausfällt und in dieser Woche nicht optimal starten konnte.“

Quelle: Torgranate.de/Tino Weingarten

Keeper Hofacker von SG Johannesberg zur SG Bronnzell

Vom Liga-Rivalen SG Johannesberg wechselt Torhüter Niklas Hofacker zum Verbandsliga-Aufsteiger SG Viktoria Bronnzell.

Damit wurde nach dem Abgang von Johannes Ihrig zur TSG Lütter die vakante Torhüterposition mit der Verpflichtung von Hofacker geschlossen. „Wir sind sehr froh, dass wir Niklas für uns gewinnen konnten. Ich kenne ihn noch vom DFB-Stützpunkt. Er ist sehr ehrgeizig und hat seine persönliche und sportliche Entwicklung noch vor sich“, sagt Trainer Stefan Dresel.

Der 21-jährige Hofacker wurde in der Jugendabteilung der SG Bad Soden ausgebildet, spielte anschließend bei Buchonia Flieden in der zweiten Mannschaft und wechselte 2020 nach Johannesberg, wo er in der abgelaufenen Saison zu mehreren Einsatzzeiten in der Verbandsliga kam.

„Wir begrüßen es sehr, dass Niklas die nächsten Schritte seiner noch jungen Karriere bei uns in Bronnzell gehen möchte. Unsere Personalplanungen für die kommende Saison sind hiermit abgeschlossen“, erläutert der Sportliche Leiter Matthias Weber.

Quelle: Torgranate.de

Foto: Christine Görlich

Wechsel: Ruppel aus Würzburg nach Bronnzell

Die SG Viktoria Bronnzell hat ein weiteres Mal auf dem Spielermarkt zugeschlagen. Mit Franz Ruppel kehrt ein Osthesse nach einigen Jahren zurück in die Region und zum neuen Verbandsligisten.

Der ehemalige Barockstädter Ruppel soll die Defensive der Elf von Stefan Dresel verbessern. Der 22-jährige Defensivspieler spielte zuletzt in der Nähe von Würzburg bei der TG Höchberg in der Landesliga Bayern-Nord. „Mit Franz kehrt ein sehr gut ausgebildeter, talentierter Spieler nach Bronnzell zurück, welchem das Umfeld bestens bekannt ist“, sagt der Sportliche Leiter Matthias Weber.

Ruppel gab 2018 im Alter von 18 Jahren bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz II sein Debüt in der Verbandsliga. Nach Beendigung seines Studiums zieht es den gebürtigen Löschenröder nun zurück in seine Heimat. „In Bronnzell werde ich auf einen für mich bekannten Verein und einer super Mannschaft treffen. Ich freue mich sehr auf meine fußballerische Rückkehr in den Raum Fulda und auf das Projekt Verbandsliga“, schildert der Ruppel. „Franz kennt bereits viele Spieler aus seiner Zeit bei Barockstadt. Er ist variabel einsetzbar und wird unsere Defensive weiter verstärken“, erläutert Trainer Dresel.

Der Defensivspieler ist Neuzugang Nummer sieben. Zuvor holte die Viktoria Christoph Sternstein (Hünfelder SV), Dejan Milenkovski (Spvgg. Bimbach), Jordan Kern (SG Edelzell/Engelhelms), Julian Pecks (SG Barockstadt)Philipp Pfeiffer (SV Buchonia Flieden) und Niklas Schneider (Spvgg. Hosenfeld).

Transfer: Sternstein vom Hünfelder SV in die Heppeau

Gruppenliga-Meister SG Viktoria Bronnzell kann einen Neuzugang im Offensivbereich bekanntgeben.

Vom Hessenliga-Absteiger Hünfelder SV kommt Stürmer Christoph Sternstein in die Heppeau. Der 26-jährige Angreifer kann sowohl auf den offensiven Außenpositionen als auch im Sturmzentrum spielen und erzielte in der abgelaufenen Spielzeit drei Tore in 19 Spielen. „Christoph hat alle Fähigkeiten, die einen erfolgreichen Stürmer auszeichnen. Er ist variabel einsetzbar und kann uns sofort weiterhelfen“, sagt Trainer Stefan Dresel.

Ausgebildet wurde Sternstein beim JFV Viktoria Fulda, anschließend spielte er beim TSV Lehnerz und bei Barockstadt II in der Hessen- und Verbandsliga. „Mit Christoph Sternstein hat sich ein weiterer Spieler mit Bronnzeller Vergangenheit für die Viktoria entschieden, welcher unter anderem durch seinen Ehrgeiz und seine Erfahrung die positive Entwicklung des Teams vorantreiben wird“, sagt der Sportliche Leiter Matthias Weber.

„In Bronnzell treffe ich auf viele bekannte und vertraute Gesichter. Ich freue mich daher riesig auf die kommende Spielzeit und möchte meinen Teil dazu beitragen, dass die Verbandsliga kein einmaliges Abenteuer für den Verein bleibt“, schildert Neuzugang Christoph Sternstein.

Youngster Enes Dugan im Interview

Im Portrait: Youngster Enes Dugan

Das erste Heimspiel der Gruppenliga-Rückrunde steht an und einige Zuschauer werden sich fragen, wer denn eigentlich der neue Verteidiger im Kader unserer SG Viktoria ist. Youngster Enes Dugan ist in der Winterpause von Ligakonkurrent FT Fulda zur SG Bronnzell gewechselt (Wir haben berichtet: Dugan von FT zu Bronnzell). Anlass genug also, um unseren neuen Spieler zum Interview zu bitten.

Kurzportrait

  • Name: Enes Dugan
  • Alter: 21 Jahre, Jahrgang 2001
  • Geburtsort: Fulda
  • Position: Linker Verteidiger
  • Linksfuß
  • Jugendvereine: TSV Lehnerz, Viktoria Fulda
  • Rückennummer: 16
  • Lieblingsverein: Ajax Amsterdam
Winter-Neuzugang der SG-Viktoria: Enes Dugan; Foto: SG Bronnzell

Interview

Hallo Enes! Wie geht es dir?

Mir geht es gut, danke! Ich freue mich, dass die Rückrunde endlich losgeht, nachdem wir gut im Fluss waren und einige Spiele abgesagt wurden. Jetzt können wir endlich wieder richtig Fußball spielen.

Die ersten beiden Liga-Spiele und den Pokal-Krimi gegen Eichenzell standest du schon auf dem Platz – wie gefällt es dir denn in Bronnzell?

Ich fühle mich hier wohl. Das Niveau ist sehr hoch, sodass ich gut gefordert werde – aber das habe ich mir für meinen Wechsel nach Bronnzell auch so gewünscht. Ich glaube dadurch kann ich mich noch weiter entwickeln. Bereits in der Vorbereitung habe ich meist 90 Minuten auf dem Platz stehen dürfen und war auch bei allen Punktspielen von Beginn an im Spiel. Dieses Vertrauen tut mir gut und ich habe das Gefühl ich bin in der Mannschaft gut angekommen.

Apropos Mannschaft: wurdest du von deinen Teamkollegen gut aufgenommen?

Absolut, ja. Ich kannte ja schon einige Spieler aber habe mich von der gesamten Mannschaft schon beim ersten Training willkommen gefühlt, ich war nie „der Neue“ sondern direkt ein Teil des Teams. Wenn ich Fragen hatte, habe ich immer ein offenes Ohr gefunden. Und auch auf dem Platz wird mit mir gesprochen wie mit jedem anderen. Ich selbst bin auf dem Platz zwar eher ein ruhiger Spieler, aber fühle mich als Teil des Teams und bin in Bronnzell angekommen.

Und was hat dich zu deinem Wechsel nach Bronnzell bewegt?

Wer im Kreis Fulda Fußball spielt kennt die SG Bronnzell. Einige der Spieler kenne ich außerdem in aus meiner Jugendzeit in Lehnerz, wo sie in den höheren Klassen spielten. Zum Wechsel bewegt hat mich vor allem die Qualität der Mannschaft, die Trainingsabläufe und auch die Mentalität im Team. Ich habe mich dann bei einigen Bronnzeller Spielern die ich schon kannte genauer informiert und für mich entschieden, dass die SG Bronnzell der richtige Verein für mich ist. Bisher hat sich das für mich auch absolut bestätitgt.

Da du ja auch schon oft in der gegnerischen Mannschaft standest: wie ist es gegen die Viktoria aufzulaufen?

Die Spiele gegen Bronnzell waren meistens besonders. Vor allem zu Gast in Bronnzell sind immer viele Zuschauer am Spielfeldrand und manchmal standen selbst Zuschauer hinter dem Zaun. Da merkt man direkt den Zusammenhalt im Verein und bei den Fans. Für Bronnzell ist es dann einfach ein echtes Heimspiel – bei Toren wird richtig gejubelt und nach jedem Tor der Viktoria ertönt die Hymne über die Lautsprecher. Und auch nach dem Spiel sieht man Fans, Spieler und Verantwortliche alle zusammen stehen und kann sie manchmal kaum auseinanderhalten. Das ist schon wirklich etwas Besonderes, eine familiäre Atmosphäre eben.

Linksverteidiger Enes Dugan - hier noch als Gegenspieler seiner jetzigen Teamkollegen
Linksverteidiger Enes Dugan – hier noch als Gegenspieler seiner jetzigen Teamkollegen; Quelle: Osthessen-News, Foto: Tino Weingarten

Apropos Heimspiel – dein Debut in der Heppeau hast du beim 8:6 Pokalkrimi gegen Verbandsligist FC Eichenzell gegeben. Wie war das für dich?

Schon beim warm machen hat man gemerkt, dass das ein großer Tag ist. Obwohl das Spiel am Mittwoch Abend war, waren schon vor Anpfiff viele Besucher gekommen und man hat gemerkt, dass das etwas Besonderes ist. Das gibt als Mannschaft extra Power. In dem Spiel konnten wir mit dem höherklassigen Gegner nicht nur mithalten, sondern sogar das Spiel machen. Das Spiel gegen Eichenzell werde ich so schnell auf jeden Fall nicht vergessen. Ich hoffe, dass ich solche Spiele noch öfter erleben darf. Am Sonntag haben wir dann das erste Liga-Heimspiel der Rückrunde, da bin ich schon gespannt!

Zum Abschluss: was sind deine Ziele mit der SG Bronnzell?

Das Ziel ist klar: Das wir den Aufstieg in die Verbandsliga schaffen! Ich denke, da gehört der Verein hin. Wir haben eine Mannschaft die hungrig darauf ist die Saison mit der Meisterschaft zu krönen. So habe ich den Verein auch kennengelernt: Man ruht sich nicht auf Erfolgen aus, sondern versucht immer das Beste rauszuholen und weiter voran zu kommen. Für mich selbst wünsche ich mir, mein Können weiterhin auf dem Platz zeigen zu dürfen, dabei so viel wie möglich von den erfahrenen Spielern zu lernen und gemeinsam mit meinen Teamkollegen viele Erfolge zu feiern.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg, Enes!

Marian Weber und Roman Weber

Weber-Brüder verlassen Bronnzell im Sommer

Diese Meldung hat es in sich: Zwei echte Bronnzeller Urgesteine und „Eigengewächse“ aus der Jugendabteilung der SG Viktoria ziehen auf zu neuen Ufern. Die Brüder Roman und Marian Weber werden die SG Bronnzell im Sommer in Richtung SG Edelzell/Engelhelms (KOL Mitte) verlassen (Bericht Torgranate vom 19.03.2022). Wir haben mit Offensivtalent Marian Weber über seinen Abgang gesprochen, ein bisschen gemeinsam in Erinnerungen geschwelgt und geschaut, ob wir ihn nicht doch zum Bleiben überreden können.

SG Bronnzell, 20.03.2022


Hi Marian, wie geht es dir?

Mir geht es gut, danke! Die Vorbereitungen für die PlayOffs laufen seit knapp fünf Wochen auf Hochtouren. Das schlechte Wetter hat alles ein wenig schwieriger als nötig gemacht, aber der Coach schafft es trotzdem das Training abwechslungsreich zu gestalten, z. B. mit Ausweichen auf den Kunstrasenplatz, Einheiten im Fitnessstudio und Co. Dinge wie Teamtage und die Testspiele der letzten Wochen sind außerdem ideal, um wieder in den Wettbewerbsmodus zu kommen und Neuerungen im Spielsystem unter realen Bedingungen einzustudieren.

Und wie geht es die mit der Verkündung deines Abgangs im Sommer?

Um ehrlich zu sein war das eine große Gefühlsachterbahn und die Verkündung liegt mir noch ein bisschen im Magen. Ich habe mir die Entscheidung alles andere als leicht gemacht – schließlich spiele ich seit den Bambini in Bronnzell und habe alle Höhen und Tiefen meiner bisherigen Laufbahn als Fußballer hier erlebt. Ich habe mit den Verantwortlichen auch einige lange und schwere Gespräche geführt und mir war klar, dass ich für diese Entscheidung keinen Beifall ernten werde. Rückblickend bin ich froh wie es gelaufen ist – Team, Trainer und Verantwortliche haben meine Entscheidung gefasst aufgenommen, aber sehr verständnisvoll reagiert. Das habe ich mir erhofft und bin mir bewusst, dass das auch ganz anders ablaufen kann.

Wie kommt es, dass es dich als Bronnzeller Urgestein in die Ferne zieht? Gerade jetzt, wo es so gut läuft?

Sportlich läuft es aktuell sehr gut, das stimmt. Ich fühle mich im Verein und mit dem Team auch nach wie vor sehr wohl, mein Wechsel hat vor allem persönliche Gründe. Ich bin inzwischen 27 Jahre alt und möchte gerne noch mal die Chance nutzen um neue Erfahrungen zu sammeln, bevor ich die Fußballschuhe irgendwann an den Nagel hänge. Nach meinem Wechsel muss ich mich in einer fremden Umgebung ganz neu beweisen und dazu meiner Komfortzone verlassen. Ich erwarte mir von diesem Schritt ganz neu gefordert zu werden und bin mir sicher, dass mich dies nicht nur als Spieler, sondern auch und in meiner persönlichen Entwicklung voranbringen wird. Aktuell konzentriere ich mich aber voll und ganz auf die anstehende Rückrunde und die Play-offs für die Verbandsliga. Ich fühle mich gut und denke, für uns ist alles drin.

Marian Weber und MItspieler Marco Weiss im Laufduell gegen Verteidiger des FSV Thalau.
Marian Weber und Mitspieler Marco Weiss im Laufduell gegen Verteidiger des FSV Thalau.
Quelle: Torgranate.de

Was sind die Gründe deines Bruders Roman für seinen Wechsel?

Die Überlegung zu wechseln war natürlich ein Thema, dass uns beide sehr beschäftigt hat. Als Brüder und Fußballer ist es dann ja klar, dass man sich dazu auch austauscht. Die Entscheidung hat jedoch jeder ganz individuell für sich selbst getroffen. Ich möchte jetzt nicht für meinen Bruder sprechen aber weiß, dass die Beweggründe bei ihm nicht exakt die gleichen waren wie bei mir. Neben sportlichen und menschlichen Entwicklungschancen, erhofft er sich vor allem wieder mehr Spielzeit. Er saß zuletzt häufig auf der Bank und möchte eben so häufig wie es geht auf dem Platz stehen, um aktiv Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen zu können. Da er in der aktuellen Situation nicht damit rechnet, dass sich dies in der kommenden Saison ändern wird, hat er nun seine Chance gesehen, einen Neustart zu wagen . Auch ihm ist die Entscheidung zu wechseln aber alles andere als leicht gefallen.

Und wie ging es dir damit – ist die Entscheidung zu wechseln leicht gefallen?

Nein, ganz und gar nicht! Wie bereits gesagt, hat mein ganzes fußballerisches Leben bisher in Bronnzell stattgefunden und die Entscheidung zu wechseln hat mich einige schlaflose Nächte gekostet. Ich habe dem Verein viel zu verdanken, zum Beispiel was die erstklassige Jugendarbeit angeht und bin ja auch familiär mit dem Verein verbunden. Mein Vater Joe war von den Bambini bis zu den A-Junioren mein Trainer und mein Onkel Thies ist sportlicher Leiter. Ein großer Teil meines Freundeskreises besteht aus aktuellen und ehemaligen Teamkollegen, mit denen ich sportlich wie persönlich viel erlebt habe – das schweißt zusammen! Und auch ansonsten finde ich es in Bronnzell nach all den Jahren immer noch toll – die Leute, die Atmosphäre an Spieltagen in der Heppeau, der Zusammenhalt und dass man immer ein offenes Ohr findet. All das werde ich mit Sicherheit vermissen, bin aber trotzdem überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben und freue mich auch auf die neue Herausforderung.

Apropos viel erlebt: was sind denn so deine persönlichen Highlights, wenn du an fast 25 Jahre und deine vielen Einsätze für Bronnzell zurück denkst?

Wahnsinn, 25 Jahre, wo soll ich da anfangen? Spontan fällt mir da natürlich meine Zeit in der B-Jugend ein. Wir konnten eine souveräne Gruppenliga-Meisterschaft feiern und haben es in die Aufstiegs-Relegation geschafft. Dort mussten wir gegen Rot-Weiss Frankfurt ran.  Das Hinspiel haben wir mit 6:4 verloren und konnten das Ergebnis im Rückspiel mit 5:2 vor heimischer Kulisse drehen – die Freude war unglaublich! Mein Vater war damals unser Trainer und nach dem Spiel haben wir mit Co-Trainer Dirk Balzer und der gesamten Mannschaft bei uns daheim in der Kellerbar gefeiert. In der Saison danach konnten wir uns als kleiner Dorfverein gegen Mannschaften wie Darmstadt 98 und Wehen-Wiesbaden durchsetzen und sind als Aufsteiger Hessenmeister geworden. Die Relegation gegen Kaiserslautern haben wir zwar nicht geschafft, aber mit knapp 3.500 Zuschauern in der Heppeau hatten wir beim Relegations-Heimspiel das Gefühl, die ganze Stadt Fulda steht hinter uns!

In der Saison danach konnten wir uns als kleiner Dorfverein gegen Mannschaften wie Darmstadt 98 und Wehen-Wiesbaden durchsetzen und sind als Aufsteiger Hessenmeister geworden.

Marian Weber über die Hessenmeisterschaft der B-Junioren von SG Bronnzell in der Saison 2011/2012

Was die Mentalität im Verein angeht kommt mir die Debütsaison von Coach Stefan Dresel 2015/16 in den Sinn. Wir sind ohne große Titelambitionen in die Gruppenligasaison gestartet und haben es in die Relegation zur Verbandsliga geschafft. Nach einem 3:0 gegen Bad Wildungen mussten wir in den Hexenkessel zu Bosporus Kassel, wo wir uns leider nicht durchsetzen konnten. Zurück in Bronnzell wurden wir trotzdem wie Champions empfangen – mit Laola-Welle, Bengalos und allem drum und dran. Trotz der bitteren Niederlage war dies eine der besten Feiern, die ich in Bronnzell je erlebt habe.

Mannschaftsfoto des U-17 Relegationsspiels der SG Bronnzell gegen den 1. FC Kaiserslautern. Vor knapp 3.500 Zuschauern in heimischer Kulisse konnte die Bronnzeller B-Jugend sich leider nicht durchsetzen und verlor mit 1:3. Quelle: Torgranate.de
Mannschaftsfoto des U-17 Relegationsspiels der SG Bronnzell gegen den 1. FC Kaiserslautern. Vor knapp 3.500 Zuschauern in heimischer Kulisse konnte die Bronnzeller B-Jugend sich leider nicht durchsetzen und verlor mit 1:3. Quelle: Torgranate.de

Und wenn es um mich persönlich geht, denke ich da zuerst an ein Derby gegen Johannesberg. Am Sportplatz war Oktoberfest und dementsprechend volles Haus. Wir haben 1:2 hinten gelegen und ich musste bis zur 75. Minute auf der Bank sitzen. In der Nachspielzeit konnten wir das Spiel durch zwei Treffer von mir drehen. Der erste davon mit Assist von unserem Keeper Johannes Ihrig. Das war ein super Tag!

Von der Vergangenheit in die Zukunft: Was ist dein Plan für die verbleibende Zeit in Bronnzell?

Ganz klar: Eiterfeld abfangen, versuchen alle Spiele positiv zu gestalten und möglichst viele Siege einzufahren. Das wird bestimmt nicht einfach, aber die Qualität im Kader ist vorhanden und die Mannschaft gut drauf. Es wäre ein perfekter Abschied für mich, mit meinen Teamkollegen den Aufstieg zu feiern. Bis dahin spielt mein Wechsel gedanklich keine Rolle. Ich bin im Hier und Jetzt bei meinem Herzensverein und gebe Alles, damit wir als Team Erfolg haben.

Und mit der Chance auf die Verbandsliga kann man dich nicht zum Bleiben bewegen?

Wie schon gesagt, habe ich mir das wirklich gut überlegt und die Entscheidung nicht vom Zaun gebrochen. Der SG Edelzell/Engelhelms habe ich außerdem schon zugesagt und stehe zu meinem Wort, ich finde das gehört sich so. Insofern ist mein Abgang im Sommer sicher.

Hast du zum Abschluss unseres Gesprächs noch etwas, dass du loswerden möchtest?

Für Worte des Abschieds ist es definitiv noch zu früh, das können wir vielleicht im Juni angehen. Bis dahin wünsche ich mir, dass wir als Mannschaft in der Rückrunde unser Können abrufen, um den Aufstieg zu schaffen! Und nach all den Schwierigkeiten durch Corona in den letzten beiden Spielzeiten hoffe ich, dass mit den Lockerungen auf und um den Platz wieder Normalität einkehrt und ich die geile Kulisse in der Heppeau noch mal in vollen Zügen genießen kann. 

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