Der Favorit hat seine Rolle ausgefüllt. Die SG Bad Soden hat im Duell zweier Verbandsligisten die SG Viktoria Bronnzell aus dem Bitburger-Hessenpokal gekegelt und darf sich womöglich im Achtelfinale auf einen namenhaften Gegner wie Kickers Offenbach freuen.
Quelle: Torgranate.de | Foto: Charlie Rolff
Es passte ins Bild der vergangenen Tage, dass sich der Spielort drei Stunden vor Anpfiff noch mal änderte. Ob des fehlenden Flutlicht musste die Viktoria von der heimischen Heppeau abweichen, nach langem Hin und Her gab die Stadt Fulda grünes Licht für das Stadion. Doch der Regen sorgte für eine Platzsperrung, letzte Wahl war also der Kunstrasen nebenan. Dass dieser den spielstarken Gästen mehr entgegenkam, war gewiss. Und Soden sollte dies von Anfang an zeigen. Torchancen konnten sich die Kurstädter nicht erspielen, doch die Klasse zeigte die Elf von Anton Römmich dennoch. Just in der Phase, in der Bronnzell im Spiel vollends ankam und um ein Haar durch ein Eigentor von Ljubisa Gavric in Führung ging, stach Soden zu. Bronnzells Coach Stefan Dresel warnte bei der nachfolgenden Ecke noch vor der Umschaltbewegung. Seine Mannen schalteten wohl auf Durchzug, Marcel Trägler traf Sekunden später aus spitzem Winkel zur Führung (25.).
Die folgenden Minuten waren wild, Marek Weber für die Viktoria hatte den Ausgleich am Fuß, erneut Träger verpasste per Kopf das 2:0. Besser machte es Betim Mezini mit einem Traumtor. Aus rund 20 Metern zentraler Position traf er in den Knick (30.). „Wir haben immer zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht und zudem hat uns Marco einige Male gerettet“, konstatierte Römmich und sprach ein Lob an seinen gut aufgelegten Keeper aus. Als optimaler Zeitpunkt sah er nach dem Führungstor noch Lukas Ehlerts 3:0 (51.). Bronnzell kam blendend aus der Kabine, bei Dauerregen hatte Christoph Sternstein nach 20 Sekunden den Ausgleich im Visier. Doch Aulbach hielt – und fortan spielte Soden den Stiefel runter. Mezini am Ende einer Kombination und Hamed Noori nach seiner Einwechslung stellten auf 5:0, Bronnzells Tim Horenkampf sorgte mit dem Schlusspfiff für Ergebniskosmetik.
Und wie geht’s nun weiter? „Kickers Offenbach, bitte“, sprudelte es aus Römmich heraus. Das Wunschlos wäre „das Beste, was uns passieren könnte. Vielleicht sogar am Bieberer Berg, da ja die Einnahmen geteilt werden.“ Spätestens morgen Abend ist Bad Soden schlauer, während Bronnzells Trainer „anfangs ein ausgeglichenes Spiel sah. Nach der Halbzeit wollten wir mehr riskieren, Bad Soden hat die Räume sehr gut genutzt.“
SG Viktoria Bronnzell: Ihrig; Ruppert, Balzer, Pecks, Jäger – Sandner (75. Schneider), Ruppel, Kern (59. Pfeiffer), Sternstein – Weber (54. Horenkamp), Milenkovski (59. Hohmann).
SG Bad Soden: Aulbach; Demuth, Gavric, Pezzoni, Kymlicka (73. Okyere) – Neiter, Huhn – Ehlert (73 Becirovic), Mezini (73. Zeller), Laubach (65. Noori) – Trägler (58. Memeti).
Schiedsrichter: Justin Herbert (FSV Schwarzbach).
Zuschauer: 48.
Tore: 0:1 Marcel Trägler (25.), 0:2 Betim Mezini (30.), 0:3 Lukas Ehlert (51.), 0:4 Betim Mezini (62.), 0:5 Hamed Noori (69.), 1:5 Tim Horenkamp (90.).