Sechs Punkte mehr und die SG Bronnzell führt ein sorgenfreies Leben im Mittelfeld der Verbandsliga. Doch genau diese sechs Punkte wurden der Viktoria entzogen und reißen den Vize-Meister mitten in den Abstiegskampf.
Dass die SG Bronnzell die Leidtragenden nach dem Verbandsliga-Aus des SV Reichensachsen waren, hatte Trainer Stefan Dresel in den Tagen nach dem Rückzug des Aufsteigers bereits genug echauffiert. Während die Viktoria aufgrund der Niederlage gegen den SVR am ersten Spieltag nur noch die drei Punkte aus dem Rückspiel zugesprochen bekommt, sind es bei allen anderen Verbandsligisten deren sechs.
Vize-Meister im Abstiegskampf: Bronnzell kämpft mit Widrigkeiten
Über die Winterpause verschärfte sich die Situation in Bronnzell jedoch noch einmal, da dem Verein aufgrund fehlenden Unterbaus drei Punkte abgezogen werden. Sechs Punkte fehlen Bronnzell damit in der Tabelle. Ein Polster, dass die Mannschaft gebraucht hätte. „Aber was sollen wir jetzt machen? Jammern hilft auch nichts. Wir müssen die Situation so annehmen und trotzdem den Abstiegskampf meistern“, sagt Trainer Dresel vor dem Rückrundenauftakt zuhause gegen den OSC Vellmar (Sonntag, 15 Uhr).
Doch die fehlenden Punkte sind nicht die einzigen Sorgen, die Dresel derzeit umtreiben: „Wir kämpfen mit zwei Geschichten. Neben den Punkten, die uns fehlen, hat sich die personelle Situation gegenüber der Vorrunde verschlechtert.“ Gegen Vellmar werden Bronnzell fünf Stammspieler fehlen, dazu kommt Torwart Jonas Ritzel, dessen Rückkehr zwischen die Pfosten nach seinem Achillessehnenriss in Reichensachsen noch nicht abzusehen ist. „Das müssen wir händeln. Wir müssen jetzt Lösungen finden und brauchen in unserer Situation Optimismus“, betont Dresel, der sich im Sommer mit dem Klassenerhalt aus Bronnzell verabschieden will.
Die aktuelle Lage seiner Mannschaft dürfte die schwierigste seiner gesamten Laufbahn sein. Führte Dresel die Viktoria erst zur Gruppenliga-Meisterschaft und schließlich eindrucksvoll zur Vize-Meisterschaft in der Verbandsliga und damit in die Relegation zum Hessenliga-Aufstieg, muss er nun nach Jahren des Erfolgs Abstiegskampf moderieren. „Das ist nicht einfach. Wichtig ist es, mit Leidenschaft und Glaube an die Sache heranzugehen. Trotz der Umstände wollen wir zeigen, dass wir in der Lage sind, mitzuhalten. Wenn wir als Gruppe funktionieren, bin ich optimistisch, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, sagt Dresel.
Quelle: Torgranate.de / Tino Weingarten